Dritte Strophe

… ein freund hat neulich erzählt, daß er sich in letzter zeit immer wieder in seine kindheit zurückversetzt fühle. also eigentlich nicht in seine, aber die seiner kinder. ganz konkret gehe ihm in letzter zeit immer mal wieder ein lied aus dem hörspiel “flieg zum regenbogen” von marielouise ritter im kopf herum. darin müsse ein kleines kalb immer die oberste rindviehregel beherzigen, die laute: “dumm übern zaun glotzen und nix denken”.
da sich diesem kälbchen aber immer wieder gedanken aufdrängten, ohne daß es dieses verhindern könne, müsse es das rindviehlied singen, welches textlich herrn fallersleben und musikalisch herrn hayden nachempfunden sei.

mein freund intonierte:
“dumm rumglotzen und nichts denken,
friß und sauf und brülle nicht.
irgendwer wird dich schon lenken,
ob du’s merkst oder auch nicht.
sei ein braves dummes rindvieh,
mit viel fleisch und wenig speck
und gehorche deinem herren
und sei auch zum metzger nett.”

“wäre das nicht eine schöne dritte strophe?”, fragte er.

ich habe ein paar tage darüber nachdenken müssen, dann habe ich aufgegeben.

Das Hörpspiel heißt jetzt “Kalbfred und Kuh Niegunde” und ist vom “Fankfurter Figuren Theater”

Comments are closed.

Post Navigation