Abspielschutz

… ein frend hat neulich erzählt, daß die keativität der musikindustrie ganz im sinne der 68-back-to-the-roots agiere, sogar freiberufler und damit die deutsche wirtschaft nachhaltig unterstütze, gruppensozialisierungsprozesse vorantreibe und quasi eine bildungsoffensive gestartet habe.

auf meinen fragenden blick antwortete er, daß nach dem kopierschutz von sony der nächste logische schritt der abspielschutz sei. der setze an der quelle allen übels an. man könne den film ohne probleme kopieren, aber nicht ohne probleme abspielen.
“meine meinung dazu kennst du ja bereits”, sagte er. “der kulturindustrie kommt zu gute, daß der normale benutzer, ähnlich wie ein autofahrer, seinen pc zwar hinreichend souverän bedienen kann”, dieser abspielschutz ihn aber dazu zwinge, sich intensiver mit technik und software auseinanderzusetzen, sozusagen das aktive aneignen von bildung. unterstützung müsse er sich dabei von fachmännern holen, die nun wiederum dadurch ihren lebensunterhalt sichern könnten.
und nicht zuletzt sichere der abpielschutz den ‘informationsstandort deutschland’, “ein interessantes wort, nebenbei bemerkt”, denn das herunterladen funktionierender filme aus dem netz, amortisiere die investitionen in den ausbau und generiere dynamische gruppenprozesse und teamarbeit, beides eigenschaften die von arbeitgebern gerne gesehen würden.
dabei sei es auch kein problem, daß der verbraucher jeden euro nur einmal ausgeben könnne, in diesem fall für die computerschulungen, denn dies ermögliche ein anhaltendes, lautes jammern über umsatzeinbußen, welches aber sein müsse, damit das urheberrecht weiterhin auch kindergartenkinder als verbrecher abstempeln könne.
“ein absolut logisches vorgehen, n’ est-ca pas?”

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