Konjunktiv ist Indikativ

… ein freund hat neulich erzählt, daß die große kaolition ganz offenbar einer fatalen amalgamierung von ‘matrix’ mit einer gramatikalischen fehlinterpretation aufgesessen sei.

auf meinen fragenden blick erklärte er: “bereits das potential etwas zu tun definiert dich als schuldig.” deswegen müsse man auch alle meschen überwachen und kontrollieren, damit sie dieses latente gefährdungdpotential nicht ausnutzen.

in matrix halte der junge unserem held neo einen löffel mit den worten ‘there is no spoon!’ hin. in unserer realität reiche nun bereits für einige personen in entscheidungspositionen die möglichkeit, daß da doch ein löffel sei, um vorbeugend tätig zu werden. der konjunktiv wird sozusagen der indikativ.

in den us-of-a zöge beispielsweise das ausleihen des ‘kleinen roten buches’ von mao den sofortigen besuch des fbi nach sich .

ginge es nach schäubles willen reiche es vermutlich auch bald in der brd aus, bereits die möglichkeit zu haben, denn er wolle, daß die bundesbehörden auch in der brd ‘vorbeugend’, also ohne anfangsverdacht tätig werden dürften.

“das ist alles logisch und folgerichtig”, sagte er.

“aber”, wand ich ein, “‘there *is* no spoon!’ wieso glauben soviele menschen an den löffel, den es nicht gibt. und weiter: ich könnte mir auch ‘mein kampf’ ausleihen *und* das kleine rote buch. bin ich dann doppelt gefährlich?”

mein freund beruhigte mich. ich sei neben einem potentiellen links-rechts-faschisten unter anderem auch ein potentieller mörder, vergewaltiger, kinderschänder, terrorist, schwarzkopierer und verkehrssünder.
“aber unser vater staat denkt mit und schützt uns alle vor der versuchung.” zum beispiel vor dem verkehrssündigen mit den mautbrücken, vor pornografie mit internetzensur und vor schwarzkopieren mit absurd horrenden geldstrafen.

“sei dankbar”, sagt er im gehen. “dieser staat beschützt dich vor allem bösen und gibt dir dein täglich brot.”

“aber”, so dachte ich bei mir, “wenn ich das nun gar nicht will?”

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