musik-abos

… ein freund hat neulich erzählt, daß er sich immer wieder wundere, welche magische anziehungskraft zweischneidige damoklesschwerter auf die menschheit hätten.

auf meinen fragenden blick antwortete er mit einer gegenfrage: „warum ziehen manche menschen den karren noch mutwilig weiter in den dreck?“ich seufzte. manchmal nervten seine rethorischen fragen.

schließlich erklärte er, daß er damit den neuen musikabodienst von napster meine. es sei unzweifelhaft ein schritt in die richtige richtung nur leider sei der weg nahe am abgrund, denn kein normaler mensch würde geld in etwas investieren, wenn statt mehrwert gängelung oder totalverlust drohe.

„ich habe mir mal die agbs von napster angesehen“, sagte er. darin stünde, daß napster seine agbs jederzeit ändern könne. das sei üblich, aber die konsequenzen wären, daß der nutzer zustimmen müsse, solle sich seine musiksammlung nicht über nacht in datenmüll verwandeln. er sei auf gedeih und verderb an dieses unternehmen gebunden, mit jedem musikstück wachse die abhängigkeit. wolle man die musik auf cd brennen, müsse man sie bei der flat übrigens erneut gesondert bezahlen. ebenfalls stünde es napster frei, die preise für die flat jederzeit zu ändern. die wahrscheinlichkeit einer preiskorrektur nach unten sei dabei verschwindend gering.

„wenn ich also nicht auf meine sammlung verzichten möchte, muß ich willkürliche preiserhöhungen in kauf nehmen. Friß oder stirb.“

was ihm richtig sorgen mache sei aber die finanzierung des flat-angebotes. napster führe buch über jedes gehörte lied und müsse dementsprechend auch lizenzgebühren an die rechteinhaber weiterleiten.

„in einem monat kann man viel musik hören“, sagte er, da käme schnell eine hübsche summe zusammen. „wenn nun die musikindustrie ihre lizenzgebühren wegen übermäßigem hören anhebt, steht das ganze angebot wieder auf der kippe. und wenn napster pleite geht, dann ist alles futsch.“

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