… ein freund hat neulich erzählt, daß sich die urheber der ’schwarzkopierer sind vergeher‘-kampagne* mal ein beispiel an der didacta nehmen sollten, denn sozialpädagogisierung mit jasmintee und betroffenheitskerze im sinne von ‚findest du das gut, was du da machst?‘ sei vergleichen mit angedrohter vergewaltigung doch das kleinere übel.
auf meinen fragenden blick antwortete er, daß er die einsicht von michael höllen von der initiative ’schulen ans netz‘ begrüße und ihr nur zustimmen könne.
„verbote haben noch nie etwas genutzt“, sagte er, wie die prohibition in einklang mit den häufiger anzutreffenden ‚rasen betreten verboten‘-schildern bewiesen habe. grundübel sei das dem menschen anscheinend immanente ‚trouble-shooting‘, welches ihn veranlasse immer wieder nach lösungen zu bestehenden problemen zu suchen. so sei es in keinster weise sinnvoll, gegen diese neugierige kreativität vorzugehen, denn lösungsansätze, also wissen, zu beschränken sei auch für die wissenschaft verheerend. welcher unsinn sich daraus ergebe sei im internet nachzulesen.
„es ist lächerlich, ein programm, in dem man triste wände mit gaffiti zusprayen soll auf den index zu setzen“, sagte er. die meisten jugendlichen würden quellen finden und in der regel auch zugang dazu. die jugend in ihrem lauf hielten weder ochs noch esel auf, filter, zwangsproxys oder verbote erst recht nicht, diese würden nur die neugier steigern.
„mal ganz ehrlich“, sagte er, „wenn du ein ‚frisch gestrichen‘-schild siehst, dann gehst du auch hin und tippst mit dem finger dagegen, um zu sehen, ob die farbe auch wirklich frisch ist.“
*Rechtskonforme Übersetzung für „Raubkopierer sind Verbrecher