O-Ton

… ein freund hat neulich erzählt. daß es zeit für eine küppersbuschisierung der bevölkerung wäre. die menschen, nicht nur in der brd, müssten sich einfach nur einmal ein paar minuten zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was da eigentlich gerade gesagt wurde.

auf meinen fragenden blick antwortete er, daß küppersbusch ein mal über einen politiker gesagt habe: „er hat einen o-ton, der sich komplett selbst hinrichtet“. ganz so schlimm sei es bei den meisten aussagen der regierenden nicht, zweifel an der sinnhaftigkeit seien aber durchaus angebracht.

„seehofer hat zum thema n5h1 gesagt: ‚die infektionskette müsse, wo immer sie erkannt sei, unterbrochen werden‘. da geht der gesunde meschenverstand sofort in die knie“, sagte er. der kondensierte inhalt der aussage sei nichts anderes als: ‚wenn ich in eine steckdose greife und eine gewischt kriege, dann mache ich die sicherung raus‘. „es ginge auch: ’sobald wir risse im staudamm entdecken, werden wir sie reparieren'“, erklärte er seine interpretation.

„vielleicht meint er es wissenschaftlich?“, wand ich ein.

„das ändert nichts“, sagte mein freund. der virus sei seit jahren bekannt, es sei genügend zeit vergangen, den vogelzug kartographisch zu erfassen und daraus risikozonen zu entwickeln, inklusive möglicher infektionsketten. auch sei die aussage, daß kei fall bekannt sei, bei dem ein mensch sich bei einer katze angesteckt habe, kein trost. die aussagen, wie sich das virus verbreite seien eher vage.

„blair hat auch so ein ding gerissen“, wechselte er das thema, „er sagte, ‚das urteil über den irak einsatz werde auch von gott gefällt‘. na wunderbar!“ der mensch könne also aufhören, sich mit seinem gewissen zu plagen, eine höhere instanz werde sich drum kümmern. wenn aber doch jemand so frech sei, kritik zu äußern, dann gehe es biblisch weiter ‚richtet nicht, auf daß ihr nicht gerichtet werdet.‘ so könne man sich schön vor verantwortung drücken, einfach auf eine höhere macht berufen und fertig.

von einem menschen, der sich bereit erklärt habe, sein land zu regieren erwarte er aber, daß er wisse, was er tue, daß er dafür verantwortung trage und sich dieser auch stelle. gott als anstifter zu sehen ist blasphemie, das stehe, wenn überhaupt, höchstens dem papst zu.

„es wäre ein erster schritt, wenn die menschen einfach mal genau hinhören würden und ein wenig darüber nachdächten, was die, denen wir unser wohlergehen anvertraut haben, so sagen“, meinte er.

dann bestünde die hoffnung, daß diese das gelegentlich auch selbst täten, optimalerweise bereits, bevor sie derartigen äußerungen in die welt setzten.

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