Asoziale Jugendliche

… ein freund hat neulich erzählt, daß er gerne in england, genauer in shoreditch wohnen würde.

auf meinen fragenden blick erklärte er, daß es dort bald ein real life big brother geben würde. dort könne man demnächst für eine geringe gebühr auf die 400 städtischen überwachungskameras zugreifen und in den spuren von sherlok holmes die beobachteten personen mit einer diebeskartei abgleichen.

„sinnvoller als talkshows“, meinte er. zu denken gebe ihm aber das programm in das es eingebettet sei.

er zitierte: „Das Asozialenproblem ist äußerst dringlich geworden und bedarf einer baldigen und umfassenden Lösung. Die bestehenden Bestimmungen des Fürsorgerechts, des Arbeitseinsatzes und der polizeilichen Vorbeugungshaft reichen hier nicht aus. Die Asozialen müssen entweder einer produktiven Tätigkeit zugeführt werden oder soweit dies nicht möglich ist, durch geeignete Unterbringung an weiterer Belastung der Allgemeinheit gehindert werden.“

„starker tobak“, sagte ich.

„das hat auch nicht blair gesagt“, beruhigte mich mein freund, „sondern der reichsminister des innern am 10.05.1940.

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