Todesursachen

… ein freund hat neulich erzählt, daß das verbot des fischverzehrens mehr menschenleben retten würde, als alle überwachungs- und polizeistaatlichen maßnahmen zusammen, darüberhinaus sei es ökologisch sinnvoll und weitaus billiger.

auf meinen fragenden blick antwortete er, daß außerdem das autofahren unter sanktionen gestellt werden müsse, da es gefährlicher sei, 20km mit dem auto zu fahren, als non-stop von frankfurt nach new york zu fliegen.

ich insistierte: „die fische!“

er sagte, daß er auf den seiten des statistischen bundesamtes eine tabelle der todesursachen gefunden habe und ein abfrage gezeigt habe, daß im jahre 1997 immerhin 867 menschen an den „Folgen des Eindringens von Fremdkörpern in Körperöffnungen“ gestorben seien. davon müsse man sicher noch die eher ungewöhnlichen praktiken zwischenmenschlicher interaktionen, die ursprünglich der aufrechterhaltung der art dienten, abziehen, dennoch sei die zahl von 400 todesfällen durch das verschlucken einer fischgräte pro jahr alleine in deutschland realistisch. er habe die zahl außerdem mal auf einer seite zur risikoabschätzung gefunden, die es aber nicht mehr gebe.

rechnete man diese zahl auf die ganze eu um, käme man rechnerisch, allerdings nicht zwangsläufig inhaltlich richtig, auf rund 1500 todesfälle.

„das ist aber doch etwas völlig anderes“, sagte ich.

„worum geht es denn im kern?“, fragte er zurück. es ginge doch darum, die zahl der unfreiwillig vom vorzeitigen ableben gebrauch machenden zu senken. dazu würden die worte ’sicherheit‘ und ‚gefahrenabwehr‘ inflationär gebraucht, allerdings immer nur im zusammenhang mit terrorismus. die zahl der opfer von terroristischen anschlägen sei jedoch selbst verglichen mit den todesopfern durch kinderlähmung noch gering.

wenn es darum ginge, möglichst viele menschenleben zu schützen oder zu retten, lägen andere maßnahmen als terrorbekämpfung näher.

„dumm, wenn zahlen für einen inhalt herhalten müssen, den sie gar nicht haben“, sagte ich.

„dumm, wenn weder die zahlen, noch die inhalte hinterfragt werden“, sagte mein freund.

Comments are closed.

Post Navigation